Ausstieg aus dem Crash

Bewusstseinsbildung - Verhaltensänderung


Umweltbewusstsein ohne Folgen? Natürlich - weil umweltzerstörendes Verhalten keine Folgen hat!

"Die Konsumforschung zeigt, dass bei nur etwa acht Prozent der Bevölkerung sich ein hohes Umweltbewusstsein in einem gewissen Maß an umweltschonendem Verhalten niederschlägt" (Q5). "Rund 65 % der Befragten in Ost und West (-Deutschland) glauben, dass die bisherigen Verbesserungen im Umweltschutz die drohende Umweltkatastrophe nicht abewenden können. Trotzdem ist nur eine Minderheit bereit, ihren Lebensstandard auf Kosten der Umwelt einzuschränken und mehr zu tun. ... Obwohl rund die Hälfte der vom Umweltministerium Befragten sich daran stören, dass »so viele Leute mit dem Auto fahren, wo sie doch öffentliche Verkehrsmittel benutzen könnten«, und ebensoviele das Auto für den größten Umweltsünder halten, fahren täglich rund 70 % der erwerbstätigen Bevölkerung mit dem Pkw zur Arbeit" (Q4). "Die Menschen versuchen, ihre verschiedenen Verhaltensweisen zu isolieren nach dem Motto: »Ich trenne brav meinen Müll, aber dafür rase ich weiter mit dem Auto«" (Q4). "Lenelis Kruse (Professorin für ökologische Psychologie und Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung "Globale Umweltveränderungen") glaubt, dass man die Menschen mit einer Bewusstmachung dieser globalen Verantwortung eher überfordert. »Es geht darum, den Menschen die Wirkungen ihres Handelns in der Jetzt-Zeit sichtbar zu machen und sie damit zu motivieren«" (Q4, Hervorh. LM).

Aber "Bewusstmachen" ist weitgehend machtlos, wie die oben angeführten Untersuchungen zeigen. Die Wirkung der sich abzeichenden Knappheiten und Bedrohungen wird nur durchschlagen, wenn sie operationalisiert wird; wenn sie aus der theoretischen Darstellung in das gefühlte Budget im Geldbeutel, aus der Zukunft in die Gegenwart geholt wird.

Die Unmittelbarkeit, dass man sofort mitkriegt, wie man sein reales Budget verbraucht, die Feinwahrnehmung, was gut und was schlecht ist, schärft ein Gefühl für den Umgang mit Ressourcen und Lebenserhaltungssystemen, trägt der Warnung Rechnung, die in der berühmten Geschichte steckt: "Wenn man erst eine halbe Stunde, nachdem man sich mit dem Hammer auf den Daumen gehauen hat, den Schmerz spüren würde, hätten wir schon längst keine Finger mehr"


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